Werbellinsee Triathlon 2023

Nach einer gehaltvollen Trainingswoche trieb es mich diesen Samstag an den wunderschönen Werbellinsee nördlich von Berlin. Genau wie im letzten Jahr ist diese Veranstaltung erneut Austragungsort der Triathlon Regionalliga Ost. Im vergangenen Jahr verbrachte ich das besagte Wochenende allerdings in Roth. Daher bot es sich an, sich dieses Jahr für diesen Wettkampf anzumelden, um besser beurteilen zu können, wie sich denn die Teamkameraden im vergangenen Jahr so geschlagen haben. Obwohl ich dieselbe Strecke wie die Regionalligisten absolviere starte ich außerhalb der Liga-Konkurrenz im offenen Wettkampf, eine halbe Stunde später als einer von über 300 in der dazugehörigen Startwelle.

Bei etwa 30° C Lufttemperatur und etwas über 20° C Wassertemperatur (das bedeutet Neopren-Freigabe), kaum Wind, dafür sattem Sonnenschein ertönt um 10:35 der Startschuss. In den darauf folgenden Sekunden wird mir nicht zum ersten Mal klar, dass Landstarts einfach nicht meins sind. In wenigen Momenten werde ich von der ersten Reihe gefühlt in die letzte durchgereicht. Die Position im Feld ist fortan ungünstig. Nachdem ich mich dann doch irgendwie und irgendwann aus dem Pulk befreien kann, schwimm ich immer wieder auf vor mir liegende Schwimmer auf, befinde mich aber insgesamt eher irgendwo im nirgendwo. Gefühlt ziemlich weit hinten im Feld verlass ich nach knapp 1,5 km und fast 23 Minuten das Wasser - Naja.

Ab durch die Wechselzone und rauf aufs Rad. Neben 37 Kilometer erwarten uns auch eine ganze Menge an Höhenmetern. Die Strecke erweist sich doch als anspruchsvoller als zunächst gedacht und so verbringen ich trotz schnellem Wetters fast eine volle Stunde auf dem Rad. Allmählich mischt sich unser Feld mit den anderen Startgruppen, dazu sind mit uns auch einige Staffeln gestartet. Den Überblick zu behalten, gebe ich direkt auf. Ob und wie viele ich nun auf dem Rad überholt habe - Ich hab keine Ahnung. Mit 240 W Durchschnittsleistung und 250 W gewichteter Leistung bleibe ich gut 10 W unter dem, was ich mir erhofft hab, aber was solls: Gut durchgekommen bin ich ja trotzdem irgendwie.

Ab in die Laufschuhe bei mittlerweile über 30 Grad - voll mein Ding. Ich finde schnell meinen Rhythmus, aber auch das ist gar nicht so leicht, denn am Wendepunkt des zweimal zu durchlaufenden Kurses wartet ein langer Anstieg. Nach den zwei ersten eher flachen Kilometern in jeweils etwas über 3:30 einer in 4 Minuten und dann ein schnellerer Bergab-Kilometer und wie ein flacher in gut 3:30 - und das alles nochmal. Ohne eine Ahnung, auf welcher Position ich nun liege, erblicke ich irgendwann einen vor mir Laufenden, der recht flott unterwegs ist. Der könnte ein Platz vor mir liegen. Als ich ihn 3 km vor Schluss passiere, sagt er mir anerkennend, ich würde jetzt führen. Hab ich das richtig verstanden? Ist die Info zuverlässig? Ich gehe erstmal davon aus. Beim letzten Kilometer nehme ich etwas raus, zum einen weil sich ein Oberschenkelkrampf ankündigt, zum anderen weil ich merke, dass weder nach vorn noch nach hinten noch etwas geht. Somit erspar ich mir dann auch die Schnappatmung beim Zieleinlauf und unmittelbar danach. Was meine Platzierung angeht, bin ich immer noch nicht schlauer. Bis zur Siegerehrung - Es hat tatsächlich geklappt! Viel mehr als eine halbe Minute hat mich nicht vom Zweitplatzierten getrennt. Ziemlich spannend im Nachhinein. Schön war's!

 

Hier die Ergebnisse

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