6 Monate nach Hawai'i

Heute vor genau 6 Monaten befand ich mich in wieder in Luft. Hinunterblickend auf die Insel, die von hier aus gesehen auf der anderen Seite der Welt liegt, zu der ich geflogen bin, um mich vom "Mythos Hawaii" selber überzeugen zu können. Was ist seitdem passiert? Nun, einige Dinge haben sich verändert, andere sind geblieben. Erfolg ist nicht immer geradlinig, in keinem Bereich des Lebens. Allgemeingültige Floskeln die jeder kennt... Aber so ist es nun mal.

Wie ging es nach Hawaii weiter? Die erste Woche nach der Ironman Weltmeisterschaft war erstmal komplett trainingsfrei. Kein Schwimmen, Radeln, Laufen oder Alternativsport. Die Woche drauf ging es dann zunächst erstmal wieder ins Wasser, später auch aufs Rad. Die dritte Woche nach dem Ironman Hawaii ging es dann auch schon langsam wieder mit dem Laufen los und ich habe die ersten richtigen Trainingseinheiten wieder durchgezogen. So kam ich dann mal mehr mal weniger wieder in den Fluss.

 

Was sich zur letzten Saison geändert hat, ist dass ich meine Trainingssteuerung wieder im Wesentlichen selber in die Hand nehme. Dabei hangel ich mich an gewissen Leitgedanken entlang: 80-90% des Rad- und Lauftrainings finden in der Regel deutlich unterhalb der geschätzten Stundenschwelle statt, 10-20% hingegen deutlich drüber. Wettkämpfe werden in aller Regel ungefähr in diesem Bereich durchgeführt, das lässt sich nicht vermeiden, bringt einen aber auch sicher in Maßen weiter. Ein toller Satz (sinngemäß wiedergegeben) ist, das was man erreiche, wenn man (zu viel) im Schwellenbereich trainiere, langfrsitig keine Verbesserung ist sondern eher eine Kultivierung der Grenzen.

Was unverändert ist, ist dass das Schwimmtraining wieder fest in den Händen unseres Vereinstrainiers Detlev ist. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung nicht nur als Schwimmtrainer sondern auch als Leichtathlet bitte ich ihn nun auch häufiger um Rat, wenn es um das Lauftraining geht. Das ist neu verglichen mit letzter Saison. Eine der Schlüsseleinheiten beim Laufen ist somit auch von Detlev vorgegeben. Erste Erfolge haben sich dadurch bereits eingestellt. Auch ein Trainingslager habe ich bereits hinter mich gebracht, wenn auch etwas widerwillig, habe ich mich dann doch irgendwann entschlossen, Simon Ende Februar bis Anfang März nach Mallorca zu folgen, nach 2016-2018 war es das vierte Mal in dieser Form.

Seit meinem Hawaiiaufenthalt habe ich nun bereits ganze 7 Laufwettkämpfe und einen Schwimmwettkampf bestritten. Aus meiner Sicht nennenswerte Erfolge gab es bereits 2018 mit dem 4. Platz in 1:36 h beim Ratzeburger Adventslauf Ende November (sowohl Platzierung als auch Zeit für mich Bestleistungen), ein zweiter Platz beim Möllner Silvesterlauf. Seither habe ich dann wieder davon geträumt, meine Grundschnelligkeit beim Laufen signifikant verbessern zu können, um dann irgendwann nochmal die 33 Minuten auf 10 km zu unterbieten, so ging es weiter und als ersten "10-km-Test", habe ich mir das schnelle Pflaster des Kielmarathons ausgesucht, nachdem ich dort bereits 3 für mich schnelle Zeiten in den vergangenen Jahren erzielen konnte (2015: 33:31 [PB], 2016: 34:24, 2017: 34:19). Die Schlüsseleinheit auf dem Weg dort hin war so hart wie sie auch simpel war. Die Vorgabe von Detlev: Sätze mit Wiederholungen von 200 in möglichst unter 33" gefolgt von 200 so gelaufen, dass man die 400 nach 1:30 voll hat, damit geht es dann direkt in die nächste Wiederholungen. Solche Einheiten bestanden dann aus beispielsweise 4 Sätzen mit je 4 Wiederholungen, teilweise auch mehr Sätze oder mehr Wiederholungen. Am kam in Kiel am 23. Februar eine 33:51 heraus. Meine schnellste Zeit seit Mai 2016 und meine drittschnellste überhaupt, dennoch: Zufrieden war ich nicht. Mal sehen, was da diese Saison noch möglich ist. In der Zwischenzeit bin ich noch die 5 km beim Travelauf in Bad Oldesloe in 16:41 gelaufen und einen 10er im Battersea Park in London in 34:51. Der nächste (Bestzeit-)Versuch steht am 1. Mai in Kaltenkirchen bei der Landesmeisterschaft über 10 km an. Am 11. wird dann ebenfalls bei der Landesmeisterschaft geschaut, was derzeit so im Halbmarathon möglich ist.

Was gibt es sonst so? Ich habe ein neues Wettkampfrad, an das ich mich momentan noch gewöhnen muss, was mir hoffentlich bis Ende Mai spätestens gelungen sein sollte. Dann steht nämlich der Ironman 70.3 St. Pölten an, bei dem das Ziel eine Qualifikation für die WM in Nizza ist. Trotz der sehr niedrigen Radumfänge verglichen mit anderen Jahren zu diesem Jahreszeitpunkt sieht die Radform doch gar nicht mal so verkehrt aus. Radintervalle von 5 Minuten können bereits "problemlos" im Bereich 5 W/kg gleichmäßig durchgebracht werden.
Laufwettkämpfe bestreite ich nun meistens mit dem Nike Vaporfly 4% (was allerdings auch einer der Gründe war, warum ich mit der Zeit in Kiel nicht einverstanden war). Schwimmerisch hat sich nicht viel getan - leider, denn ich bin nachwievor eifrig dabei. In Sachen Ernährung hat sich auch wenig verändert. Ich koche fast täglich, mein Frühstück ist immer noch das gleiche (liebevoll gekochter Haferbrei mit reichem Topping). Außerdem verzichte ich beim Essen weiterhin zum Großteil (wenn auch längst nicht komplett) auf tiererische Nahrungsmittel.

Wenn du bis hier hin gelesen hast, danke ich dir an dieser Stelle für dein Interesse!
Ich nehme mir vor, in nächster Zeit wieder ein wenig regelmäßiger zu Schreiben.

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